Cappella Andrea Barca

Die Musiker*innen der Cappella Andrea Barca sind zum überwiegenden Teil als Solist*innen und Kammermusiker*innen in aller Welt tätig und an kein festes Orchester gebunden. Sie wurden von Sir András Schiff persönlich für die Gesamtaufführung der Mozart-Klavierkonzerte in der Mozartwoche Salzburg der Jahre 1999 bis 2005 ausgewählt. Die Cappella Andrea Barca ist seither regelmässiger Gast bei der Mozartwoche Salzburg und wurde im Januar 2019 von der Internationalen Stiftung Mozarteum mit der Goldenen Mozart-Medaille ausgezeichnet. In den Jahren 2020, 2022 und 2023 wirkt sie an der Verwirklichung des Da-Ponte-Zyklus mit der halbszenischen Aufführung von «Le nozze di Figaro», «Così fan tutte» und «Don Giovanni» im Rahmen der Mozartwoche Salzburg mit. 
Nach und nach weitete sich die Konzerttätigkeit des Orchesters unter der Leitung von Sir András Schiff aus: Seit 1999 gestaltet es regelmässig das Festival «Omaggio a Palladio» im Teatro Olimpico in Vicenza, wo es im Jahr 2001 auch an drei konzertanten Aufführungen von «Così fan tutte» mitwirkte. Das Ensemble war ausserdem in den Jahren 2004 bis 2007 zu Gast beim Kunstfest Weimar. Hinzu kamen Tourneen in zahlreiche europäische Metropolen wie Wien, Innsbruck, Zürich, Basel, Genf, Athen, Brüssel, Luxemburg, Köln, Bremen, Hamburg, Essen, Frankfurt, Heidelberg, Baden-Baden, Budapest, Barcelona, Lissabon und Aix-en-Provence. Zwei Tourneen im Mozart-Jahr 2006 führten die Cappella Andrea Barca in die USA, wo sie für drei Konzerte bei der New Yorker Carnegie Hall, ausserdem beim Lincoln Center und beim Kennedy-Center, Washington, zu Gast war. Beim Beethovenfest Bonn 2008 und 2010 spielte die Cappella Andrea Barca weitere Konzerte. Im Jahr 2012 war die Cappella Andrea Barca mit der «h-Moll Messe» von J.S. Bach beim Lucerne Festival zu hören. Im Frühjahr 2014 führte sie in ebendort zusammen mit dem Balthasar Neumann-Chor unter der Leitung von Sir András Schiff die «Missa solemnis» von Beethoven auf. 2014 und 2015 war die Cappella Andrea Barca unter Sir András Schiff bei der «Schubertiade» in Schwarzenberg (Österreich) im Rahmen eines Schubert-Zyklus und 2016 beim «Schleswig-Holstein Musik Festival», beim «Rheingau Musik Festival» und 2017 beim Festival «Sommets Musicaux de Gstaad» zu Gast. Eine dreiwöchige Asien-Tournee führte die Cappella Andrea Barca im Herbst 2019 nach China, Japan, Südkorea und Hong Kong.

Zum «Namenspatron» des Ensembles teilt uns sein Gründer, Sir András Schiff, folgendes mit: «Über das Leben des Andrea Barca wissen wir sehr wenig, trotz eifriger Bestrebungen der modernen Musikwissenschaft. Er wurde – vermutlich – zwischen 1730 und 1735 in Marignolle bei Florenz geboren, seine Eltern und Vorfahren waren ‹contadini› (Bauern). Er hatte eine enge Verbindung zu Wolfgang Amadeus Mozart, bei dessen Privatkonzert am 2. April 1770 in der Villa Poggio Imperiale bei Florenz er als Umblätterer mitgewirkt haben soll. Seit diesem Tag hat er sich entschlossen, sein Leben hauptsächlich der Interpretation Mozartscher Klavierwerke zu widmen. Seine Begeisterung brachte ihn auch nach Salzburg, wo seine Bemühungen mit sehr gemischtem Erfolg von seiten der berühmten Lokalpresse empfangen wurden. So kehrte unser Musiker in seine Heimat zurück, wo er als Komponist und Pianist wirkte. Von seinen zahlreichen Kompositionen muss vor allem sein Hauptwerk ‹La Ribollita bruciata› erwähnt werden, eine Oper («Dramma giocoso in due atti»), die als Höhepunkt der toskanischen Musikgeschichte angesehen werden kann. Der Tod des Andrea Barca – wann, wo, und unter welchen Umständen er gestorben ist (wenn er überhaupt starb) – sollte hinfort ein geheimnisvolles Rätsel bleiben.»
Sir András Schiffs Bestreben geht dahin, die Cappella Andrea Barca so zu präsentieren, dass sie sich in solistischen und kammermusikalischen Formationen beweisen kann, was bei den meisten etablierten Orchestern nicht realisiert werden kann. «Was ich als Dirigent mache, ist eine Erweiterung des Kammermusikalischen; die Cappella ist also ein Kammermusikensemble aus exzellenten Solisten, aber vor allem Kammermusikern. Es finden sich sehr viele Streichquartettspieler in diesem Orchester, und das Spielen im Streichquartett bedeutet für das Musizieren ein Non plus ultra.» Überdies erachtet Sir András Schiff die menschliche und persönliche Komponente als ebenso wichtig: «Da gibt es keinen Platz für das Egoistische. Dieses Ensemble basiert auf gegenseitiger Sympathie, Verständnis, Gleichgestimmheit und gleichen Idealen – ästhetisch, musikalisch und menschlich.»

Die Biographie darf nur unverändert abgedruckt werden. Auslassungen und Veränderungen sind ausschliesslich nach Rücksprache mit dem Sekretariat gestattet.

 

1 DVD, 2009, Warner Music Group Germany

DVD: András Schiff – Cappella Andrea Barca

Musik
Leitung und Klavier: András Schiff
Cappella Andrea Barca


Werke W.A. Mozart
Sinfonie Nr. 35 D-Dur «Haffner»

Ouvertüre zu «Don Giovanni»
20. Klavierkonzert in d-Moll

Aufnahme
Aufgezeichnet im Teatro Olimpico, Vicenza am 2. Mai 2008

Regisseur
Claus Wischmann

Cappella Andrea Barca • Vicenza 2008

 1. Violine
Erich Höbarth
Yuuko Shiokawa
Ulrike-Anima Mathé
Kathrin Rabus
Georg Egger
Ottavia Egger-Kostner
Jiří Panocha
Erika Tóth

2. Violine
Kjell Arne Jørgensen
Susanne Mathé
Stefano Mollo
Karin-Regina Florey
Zoltán Tuska
Pavel Zejfart
Eva Szabó
Lyrico Sonnleitner

Viola
Hariolf Schlichtig
Jean Sulem
Anita Mitterer
Michael Hanko
Sándor Papp
Miroslav Sehnoutka 

Violoncello
Christoph Richter
Rudolf Gleissner
Heidi Litschauer
Xenia Jankovic
Jaroslav Kulhan

Kontrabass
Christian Sutter         
Brita Bürgschwendtner
Holger Michalski

Flöte
Wolfgang Breinschmid
Sonja Korak
Gerhard Mair

Oboe
Louise Pellerin
Laura Urbina

Klarinette
Riccardo Crocilla
Toshiko Sakakibara

Fagott
Stefan Schweigert
Claudio Alberti

Horn
Stephen Stirling        
Georg Sonnleitner
Aron Könczei
Claudius Müller 

Trompete
Fruzsina Hara
Gergely Lukács

Pauke
Stefan Gawlick

Posaune
Henri-Michel Garzia
Bruno Flahou
Joseph Bastian